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Hemiparese

 

Mein Anliegen ist es, Ihnen die Begriffe Hemiplegie und

Hemiparese näher zu bringen!

Gut möglich, dass Sie sich nun fragen, was das um Gottes Willen

ist.

Nun, das ist eine Art der vielen unterschiedlichen Behinderungen,

die es gibt!

Ich habe festgestellt, dass die Ausdrücke Hemiplegie und Hemi -

parese für die meisten Menschen irgendwie  unbekannt sind oder

zumindest nicht beachtet werden.

Dabei kennt bestimmt jeder Mensch jemanden, der /die mit der

Hemiplegie oder Hemiparese konfrontiert  wird/wurde oder

betroffen ist.

Sie wird meistens durch einen Hirnschlag oder Unfall ausgelöst,

kann aber auch durch einen ein Geburtsfehler entstehen.

 

Die Hemiplegie ist wie es der Name sagt:

 

Hemi = halb    Plegie = Lähmung.

Also ist das eine halbseitige Lähmung

 

Und die Hemiparese ist auch wie es der Name sagt:

 

Hemi = halb   Parese = unvollständige Lähmung

Das ist eine eingeschränkte Beweglichkeit.

 

Was alles kann eine Hemiparese bewirken im täglichen Leben?

Das zu beantworten ist nicht mehr so einfach, denn für jeden

Menschen kann es andere Auswirkungen haben.

Für die meisten bringt es erstmal eine verminderte körperliche

Belastbarkeit.

Oft kommen auch körperliche Einschränkungen, in verschiedenen

Formen hinzu.

Nach einem Hirnschlag oder Unfall ist es oft der Fall, dass man die

vorher kleinen Dinge aus dem täglichen Leben plötzlich nicht

mehr erträgt. Das kann dann zu Problemen mit der Umwelt führen.

Wie könnte man zum Beispiel am besten jemandem erklären, dass

man plötzlich die Kinder der Familie nur noch schwer aushalten

kann? Schwierig, nicht wahr?

Was diese Belastbarkeit betrifft, so ist man leider oft in der

Umgebung von Kindern - oder auch Erwachsenen am "Anschlag",

ohne dass es verstanden wird!

Das kann sich mit der Zeit, und ich meine damit viel Zeit, bessern.

Muss aber nicht!

Das geht so mit vielen Behinderungen. Und wir sprechen hier

schliesslich von einem Hirnschaden.

Nein, das bedeutet nicht, dass man deswegen dümmer wäre oder

geworden ist. Aber Einschränkungen sind  halt meistens da.

Zum Beispiel in der Konzentration oder in welcher anderen Form

auch immer.

Eine Heilung / Verbesserung braucht da extrem lange Zeit.

Falls Ihnen Ihr Arzt sagt, dass alles, was nach zwei Jahren noch

nicht gebessert ist, nicht mehr besserungsfähig  sei,

dann glauben Sie das nicht!!!

Bei mir z.B. stellte ich sogar nach zehn !!! Jahren noch eine

 deutliche Verbesserungen fest.

Der Mensch verändert sich im Laufe der Zeit und sicher nicht

unbedingt ins Negative oder Schlechtere.

Ich bin überzeugt davon, dass die Hoffnung auf Besserung unter

keinen Umständen jemals verschwinden darf.

Hin und wieder sind Tiefs normal. Aber die vergehen ja meist

wieder. Und schliesslich haben auch “gesunde”  Menschen ihre

Tiefs.

Bewegungseinschränkungen an Arm und Bein machen das Leben

auch nicht einfacher.

Man muss fast alles im Alltag anders erledigen als von früher

gewohnt! Das fängt beim Aufstehen an und endet am Abend mit

dem zu Bett gehen!

Wenn man behindert ist, sind oft Kleinigkeiten daran schuld, dass

man etwas nicht machen kann oder es halt anders macht!

Ich bemerkte darunter auch speziell "Frauenkram“. BHs anziehen

oder einen Jupe (Rock) mit Reissverschluss.

Oder sogar Damenjeans, die meist den Knopf auf der linken Seite

haben und dann mit der rechten Hand gar nicht zu oder sehr

schwer zu bewältigen sind. Von Schuhen, die noch gut aussehen

und tragbar sind, gar nicht zu reden.

Das alles braucht Zeit und gute Nerven ;-)

Und bis man alle Erleichterungen für diese Alltagsbewältigungen

entdeckt hat, können Jahre vergehen!

Oder wissen Sie, wie man mit einer Hand geschnürte Schuhe

zubindet oder eine Konservendose in nützlicher Frist öffnet? ;o)

Bis man soweit ist, dass man fast unabhängig wird, vergeht meist

lange Zeit! Wenn man dann eines Tages  wieder einen eigenen

Haushalt führt, wird der Alltag manchmal fast zum Vollzeitjob.

Und selbst dann wird man noch häufig gefragt:

"Hey was machst du denn die ganze lange Zeit?"

Zu leicht vergessen “gesunde” Menschen, dass andere aufgrund

ihrer Behinderung für alltägliche Dinge mehr Zeit benötigen; und

dann vielleicht auch wegen des grösseren Aufwands für den Alltag

nicht mehr unbedingt Kraft oder Antrieb für viele weitere Dinge

besitzen. Auch das Erlernen neuer Dinge kann zu einem  Problem

 werden.

Ich zum Beispiel habe feststellen müssen, dass ich neue Sachen

schwer oder gar nicht mehr lernen kann.

Da kommt mir wieder die "verminderte Belastbarkeit“ in den Weg!

Ja, darum liegt mir dieses Thema am Herzen. Weil ich 1984

unverschuldet Opfer eines schweren Verkehrsunfalls wurde.

Seither kenne ich die Nachteile und inzwischen sogar die Vorteile

dieser Behinderung nur allzu gut.

Es gibt tatsächlich auch Vorteile, die solche Schicksalsschläge

mit sich bringen.

Aber dies zu erkennen, braucht auch wieder viel Zeit und einen

guten Halt im Leben. Zum Glück habe ich eine tolle Familie,

die mir diesen Halt  gab / gibt.

Man lernt das Leben wieder richtig zu schätzen und kann sich an

Kleinigkeiten und fast unbedeutenden Dingen erfreuen.

Ich spreche von all den Sachen, für die man vorher keine Zeit

hatte, denen man vielleicht keine oder zu wenig  Beachtung

schenkte. Oft erfreue ich mich an winzigen Situationen, weil ich

gelernt habe, mir diese Zeit nehmen zu können, um genauer

hinzusehen.

Aber ich denke, eine Wesenveränderung erfolgt praktisch immer,

wenn man eine Behinderung nicht von Geburt an hatte.

Man kennt schliesslich ein nichtbehindertes Vorher.

Diese Vergleichmöglichkeit kann oft belastend und kräfteraubend

werden.

Auto fahren zu können bekommt durch eine Hemiparese auch

wieder einen ganz anderen und neuen  Stellenwert.

Zehn Jahre nach meinen Unfall konnte ich wieder selbst Auto

fahren.

Dies gab mir ein unglaubliches Gefühl, wieder am "aktiven“ Leben

teilzunehmen. Wenn ich nun jemanden  besuche, muss ich nicht

jedesmal erst nachfragen, ob man mich danach auch wieder nach

Hause fährt.

Den notwendigen Umbau meiner bisherign Autos liess ich bei

Paramobil in Nottwil machen.

Die Adresse finden sie bei den "nützlichen Links".

Inzwischen habe ich nun mein zweites Auto und möchte es nicht

mehr missen.

An wichtige Infos zu kommen, war zum Teil recht mühsam.

Beispielsweise ist es sicher wichtig zu wissen, dass man von der

Autosteuer befreit werden kann, wenn man auf ein Auto

angewiesen ist, um zum Arzt zu kommen, einkaufen zu können

oder soziale Kontakte zu pflegen. Für diese Steuerbefreiung

braucht es ein Arztzeugnis für die MFK.

Zug oder Bus wären viel zu anstrengend für mich.

Da gibt es noch viel zu viel zu Klettern (Treppen, Eingänge, etc.).

Da ich beide Male ausländische Neuwagen gekauft hatte,konnte

 ich jeweils sogar beim Zoll einen Antrag auf Zollgebührenzückerstattung stellen (Info bei der Zollkreisdirektion).

Für diese finanzielle Entlastung war ich schon sehr dankbar.

Denn seit ich unfallbedingte Rentnerin bin, gibts leider keine

wirkliche Lohnerhöhungen mehr ;-)

Was soll’s?

Man lernt, mit dem, was man hat, möglichst gut zu Leben und hofft

trotzdem wie alle auf bessere Zeiten, mit wenig Ärger bei

Ämtern oder mit Versicherungen.

Für mehr Informationen über Hemiparese bitte unter

nützliche Links nachschauen!

 

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